Die w4tour 2018 | Ein Reisebericht

1. Etappe: Anreise über Wagram und Kamptal

Eine Perle am Wagram

Juliusburg in Stetteldorf

Die erste Etappe führt uns bei exzellentem Tour-Wetter entlang der Donau durch das südliche Weinviertel. Erste sehenswerte Station ist die Juliusburg in Stetteldorf am Wagram. Das majestätisch über dem Donautal throhnende Schloss, wurde in den letzten Jahren liebevoll restauriert und war Schauplatz zahlreicher historischer Ereignisse. So fand angeblich die Einsatzbesprechung zur Entsatzung von Wien unter Jan Sobieski im Jahr 1683 in der Juliusburg statt.

 

Allee zur Juliusburg
Parkanlage der Juliusburg

Schloss Thürnthal – die Hofburg Niederösterreichs

Entlang malerischer Straßen des Wagrams finden sich zahlreiche weitere historsche Gebäude, die allerdings ihre besten Zeiten lange hinter sich zu haben scheinen. Ein Beispiel dafür ist das Schloss Thürnthal, das gerne auch als die „Hofburg Niederösterreichs“ bezeichnet wird. Die Anlage ist gegen Voranmeldung auch zu besichtigen. Kurzentschlossene werden mit einer Tafel mit den wichtigsten Informationen versorgt. Dieser ist zu entnehmen, dass das Schloss ursprünglich eine Wehrburg und später ein Renaissancebau war, bevor es 1725 durch Bernhard Fischer von Erlach im Barock-Klassizistischen Stil umgestaltet und erweitert wurde. Von herausragenden Kunstobjekten, darunter auch prachtvolle Kachelöfen, seien aufgrund von Devastierungen  leider nur noch Teile erhalten.

Schloss Thürnthal, Ostfront
Schloss Thürnthal mit historischer Tankstelle

Erste Einkehr

Die hungrigen w4tourer 🙂

In Zöbing am malerischen Kamp erreichen wir mit dem Gasthaus Gutmann unsere erste Labstelle. Neben bürgerlicher Küche auf sehr hohem Niveau wird, der Region entsprechend, auch ein umfangreiches Weinsortiment geboten. Kostet man den Schankwein, wird man unter Umständen sogar auf einen Blick in die Weinkarte verzichten können. Der Grüne Veltliner ist nämlich hervorragend.
Vollkommen unverständlich jedoch und somit einziger Wermutstropfen:
Stigl Bier als einziges, helles Fassbier. Aufgrund des ausgezeichneten Schankweines und der sehr guten Haupt- und Nachspeisen, konnten wir dennoch eine gemütliche Zeit unter alten Bäumen im schattigen Gastgarten verbringen.

 

Sigi & Anton beim Gutmann
Beuscherl mit Semmelknödel
Marillenknödel, Marillen, Topfenteig, Garnitur aus Brösel, Butter & Puderzucker
Der malerische Kamp bei Zöbing, Blick richtung Norden
Der Kamp bei Zöbing, Blick richtung Süden

2. Besuch der Ruine Hohenstein, Burg Hartenstein und Gudenushöhle

Ruine Hohenstein

Die Ruine Hohenstein trohnt über dem gleichnamigen Ort hoch über der mäandernden, kleinen Krems. Bei erster Sichtung merkt man bereits, dass die Jahrhunderte der einst wehrhaften Burg stark zugesetzt haben. Wobei man sagen muss, dass historische Quellen die Burg bereits im Jahre 1456  als  Öde ausweisen.
Das Ruinenarreal ist frei zugänglich und mit einem kurzen Fußmarsch vom Ort Hohenstein leicht zu erreichen . Da die ehemalige Burg auf einem Felsvorsprung steht, ist bei einem Besuch – besonders mit Kindern, große Vorsicht geboten! Dennoch lohnt sich ein Besuch, denn wer weiß wie lange, Reste der Burg ohne jegliche Sicherungsmaßnahmen, noch zu sehen sein werden!

Die Burg Hartenstein war unser nächstes Ziel. Wir wanderten entlang der kleinen Krems von der Maigen Mühle bis zu einer Weggabelung. Zunächst wählten wir den Weg weiter flussabwärts zur „Gudenushöhle“. Beeindruckt waren wir von den Berichten über jahrtausend-alte Fundstücke, die Zeugnis für steinzeitliche Besiedelungen geben: Bei der Gudenushöhle handelt es sich um eine 30 Meter lange Durchgangshöhle mit zwei Eingängen. Die Höhle wurde vor 70.000 Jahren von Neandertalern bewohnt was zahlreiche Funde aus der Zeit belegen. Zwischenzeitlich lebten hier auch Höhlenbären, bis die Höhle wieder vor ca. 18.000 Jahren von Menschen besiedelt wurde. Aus dieser Zeit sind Funde wie eine Flöte sowie das Abbild eines Rentiers auf einem Adlerknochen von hoher Bedeutung und einzigartig in Österreich.

Gudenushöhle
Auf gute Verpflegung wird auch auf kurzen Strecken nicht verzichtet!

Am Weg zurück warfen wir noch einige Blicke auf die Burg Hartenstein. Diese liegt, von einer Schleife der  Kleinen Krems geschützt, auf einem Felsen oberhalb der Höhle. Die Burg wurde bereits im 12. Jahrhundert als Höhenburg angelegt . Die Vorburg wurde im Burgenhistorismus erneuert und im Stil der Zeit 1892 umgestaltet und war als Kaltwasser Kuranstalt bis in die 1990er Jahre in Betrieb. Die Hauptburg inklusive Bergfried und Pallas ist nur noch als Ruine erhalten. Die gesamte Anlage ist heute in Privatbesitz und konnte von uns leider nicht besichtigt werden.

Burg Hartenstein im Tal der kleinen Krems
Historistisches Portal der Burg Hartenstein

Unsere weiteren Pläne, in Nöhagen zu Abend zu essen, wurden durch den Betriebsurlaub des Wirtshauses Schwarz zunichte gemacht. Also begaben wir uns kurzum richtung Krems, das ohnehin als nächster Programmpunkt vorgesehen war!

3. Krems und seine Marillen

Hofbräu am Steiner Tor, Krems

Im Hofbräu am Steiner Tor waren wir bereits letztes Jahr zu Gast. Diesmal wollten wir uns nicht nur vom bayrischen Bier überzeugen, sondern auch von den Leistungen der Küche! Wir wurden nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil! Trotz vorangeschrittener Stunde, war das Service akkurat, ungezwungen freundlich und sehr flott. Unsere Wahl fiel auf eine Stelze und Spareribs. Beide Gerichte verdienen sich das Prädikat „absolut empfehlenswert“! Derart gestärkt machten wir uns noch auf in das „Nachtleben“ von Krems, das an diesem Abend im Juli allerdings nicht stattfand.

Bier, Stelze & Spareribs: alles vorzüglich!

Wahrscheinlich bereiteten sich bereits alle Kremserinnen und Kremser auf das am nächsten Tag beginnende Marillenfest vor….
Unser Frühstück nahmen wir bei herrlichem Wetter bei der Schiffsstation Brandner ein. Man kann kaum schöner frühstücken! Während sich zahlreiche Radler bereits zu früher Stunde auf ihre Ausflüge vorbereiteten, wurden wir mit Heißgetränken und verschiedensten Imbissen verpflegt. Dabei waren unsere Blicke auf die wunderschöne, aufgestaute Donau gerichtet!

Schiffsstation „Brandner“ in Krems
Blick von Krems auf die aufgestaute Donau, richtung Wachau

 

Das Steiner Tor in Krems
Die Piaristenkirche in Krems

Im Anschluss machten wir uns in das Stadtzentrum auf, wo bereits das Fest „Alles Marille“ seinen Auftakt genommen hatte. Wir traten einen Rundweg durch die Altstadt an, der uns an orange gefärbten Standeln, einem berühmten Eissalon aber auch an historischen Gebäuden vorbeiführte. Das Steiner Tor, die berühmte Gozzoburg und die beeindruckende Piaristenkirche mit Gemälden von Kremser Schmidt sind nur einige der beeindruckenden Sehenswürdigkeiten von Krems! Übrigens, Martin Johann Schmidt, geboren in Grafenwörth, würde heuer im September seinen 300. Geburtstag feiern. Sein Wohnhaus in Stein ist in Privatbesitz und kann leider nicht besichtigt werden.

 

Die Gozzoburg in Krems
Alles Marille, heisst es in Krems!

4. Von der Wachau über Armschlag über Hörmanns nach Echsenbach

Da unsere nächsten Ziele im Norden lagen, bahnten wir uns zunächste den Weg entlang der ruhig fließenden Donau bis nach Weissenkirchen. Dort ging es dann steil bergauf durch die Weinbergterassen bis auf das Plateau des südlichen Waldviertels. Wunderbare Ausblicke auf die Wachau belohnten uns schwindelfreie Touristen! Nach einigen Kilometern durch reich bewaldetes Gebiet erreichten wir Ottenschlag. Dort besuchten wir den, bei Hobby-Fischern sehr beliebten, „Himmelteich“.

„Fischer-Hit“ Himmelteich bei Ottenschlag
Blick auf Weissenkirchen und die Wachau

Mohnwirt Neuwiesinger in Armschlag

Frisches Zwettler Original beim Mohnwirt Neuwiesinger: Prost!

Nach eingehender Besichtigung nahmen wir wieder Fahrt auf und erreichten in kürzester Zeit den Mohnwirt in Armschlag! Die Gastfreundschaft der Wirtsleut‘ ist ja bereits weit über das südliche Waldviertel hinaus bekannt. So wurden auch wir sehr herzlich aufgenommen. Frisches Bier, sehr gute Küche und ein Service, der auch an stark frequentierten Tagen die Übersicht behält, zeichnen den Mohnwirt aus. Auf Wunsch wird man auch per Traktor mit etlichen Anhängern daran durch die Gegend chauffiert. Eine solche Fahrt nahmen wir nicht in Anspruch, sondern nutzten die Gelegenheit zum Fachgespräch mit der äußest sympathischen Junior-Chefin Fanziska!

Zu Besuch beim Mohnwirt! Franziska Neuwiesinger-Hörth und die w4tour-Delegation

Geschichtliche Betrachtungen in Hörmanns

Der Gasthof Spatschek in Hörmanns verfügt auch über Kegelbahnen!

Unseren Uraub im Waldviertel setzten wir mit der Reise  weiter richtung Norden fort. Die Fahrt unterbrechen wir in Hörmanns um das Gasthaus „Zum Walther von der Vogelweide“ zu besuchen. Im gasthaus von Ernestine Spatschek treffen wir auf Josef Poinstingl, der uns über die kriegs- und nachkriegsjahre in Hörmanns und Zwettl erzählt. Seine Geschichte findet sich im Artikel: Historische Erzählungen von Josef Poinstingl
Unser nächstes Ziel: Echsenbach

Erfrischung im Freizeitzentrum von Echsenbach

Kleine Erfrischung im Freizeitzentrum Echsenbach!

In Echsenbach durften wir schon vor einigen Jahren eine hochinteressante Führung im Schnapsglasl-Museum erleben. Bürgermeister Mag. Lehr war es damals höchstpersönlich, der uns in die Geheimnisse der unterschiedlichsten Trinkgefäße einführte. Diesmal suchten wir Echsenbach aber auf, um uns am bestens ausgestatteten Freizeitareal zu erfrischen. Während der Sommermonate lockt das Buffet mit diversen Spezialangeboten, wie zb einem Spareribs-Abend, zahlreiche Gäste aus nah und fern in den beschaulichen Ort im Herzen des Waldviertels.

5. Volksfest Schwarzenau

Bereits zum 47. Mal fand das Schwarzenauer Volksfest statt. Vom 13.-15. Juli gab es ein Großaufgebot an kulinarischen Highlights, frieschem Bier und, was heutzutage schon wirklich etwas Besonderes ist,: Fahrgeschäfte! Diese bieten wunderbare Unterhaltung und oft auch schon wehmütige Kindheitserinnerungen! Eine große Freude ist es für uns immer, wenn wir liebgewonnne Freundinnen und Freunde treffen: So wie unsere liebe Perta Zlabinger, die gemeinsam mit Ihrem Mann, Werner Zlabinger, ein hervorragendes Restaurant „Die Kaminstube“ in Schwarzenau führt. Zudem ist Petra Vize-Obfrau der Waldviertler Weinweiber!

Stefan Nikl, Petra Zlabinger & Anton „Toni“ Neulinger 🙂
Immer was los am Volksfest!
Nichts für schwache Nerven: „Tagada“! 🙂
Vollgas beim Autodrom!

6. Drachenbootrennen in Raabs

Eine absolute Premiere wartete auf uns „Waldvietel Botschafter“ heuer in Raabs! Wir müssen gestehen, dass wir noch nie beim Drachenbootrennen waren. Sehr schade, wie sich an diesem Samstag im Juli 2018 herausstellen sollte!  Bereits zum 14. Mal wurde der sportliche Ruderwettkampf auf der Thaya ausgetragen. Die Organisatorin der Veranstaltung, Julia Zwickl, eine ehemalige Schulkollegin unsres Eherenmitglieds Walter Gruber aus Mostbach, konnte dieses Jahr 60 teilnehmende Mannschaften begrüßen. Besonders erfreulich ist der Umstand, dass auch jedes Jahr einige  Manschaften aus Tschechien an der Veranstaltung teilnehmen! Das schnellste Boot wurde dieses Jahr vom Team des Sportverein Raabs, gestellt! Herzlichen Glückwunsch an die Lokalmatadore!

Drachenbootrennen 2018 Raabs
Zahlreiche Traditionsbetriebe in Raabs
Ein Glas frisches Schremser in Raabs

7. Weitraer Bierkirtag

Freizeitparadies Hauschachenteich Weitra

Die Ruhe vor dem Sturm des Bierkirtages in Weitra genießen wir zumeist am Hauschachenteich – dieser Badesee am Stadtrand von Weitra ist eingebettet in den Golfplatz und bietet für jung und alt ausreichend Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung! Der idyllische See zeichnet sich durch hohe Wasserqualität und meist sehr angenehme, nicht zu warme, Temperaturen aus.
Nicht nur vor dem Bierkirtag: Prädikat „absolut empfehlenswert“!

Der  Weitraer Bierkirtag fand bei ausgezeichneten Trink-Temperaturen statt. Ein kurz vor Beginn vorüberziehendes Gewitter streifte das Fetsgelände nur marginal. So stand dem Einzug der Ehrengäste, zu denen auch wir uns bereits seit Jahren zälen dürfen, bei strahlendem Sonnenschein statt. Nach dem feierlichen Faßanstich durch regional bedeutende Politiker und einigen Begrüßungsgetränken fand die Wahl der Hopfenprinzessin statt. Diese wurde, wie jedes Jahr, von unserer Freundin Maisi organisert und von unserem liebsten Entertainer, Thomas Breit, sehr schwungvoll moderiert! Sigi Baumgartner übernahm heuer die Verantwortung und stand mit seiner jahrelange Erfahrung der Fachjury zur Verfügung.
Große Freude hat und unsere liebe Gu gemacht: Ganz ohne Star-Allüren nahm sich der österreichische Musik-Star auch für ihre größten Fans der w4tour Zeit!

„Im Dirndl, eine schöner wie die Andere…“

Sigi, Jury-Experte der w4tour

Die hochkonzentrierte Fachjury bei der Arbeit, darunter Mag. Karl Schwarz und Sigi
Kandidatinnen zur Hopfenprinzessinwahl
Großer Besucherandrang beim Bierkirtag 2018
Meet & Greet mit GuGabriel

8. Vorher/nacher Abgleich

Alles gut gegangen! Mit wunderbaren Eindrücken von neuen und bereits bekannten Reisezielenkommen wir gesund und munter zurück! Aber wir vergessen nicht:

„Nach der Tour ist vor der Tour“

Stefan Nikl

Foto – kurz vor der Abreise
Foto – kurz nach der Rückkehr

9. Alle Bilder auf Flickr:

w4tour-2018

 

Einzelnachweise & Links zu weiteren Informationen

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Juliusburg

https://www.gasthaus-gutmann.com/

https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Hohenstein

https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hartenstein

https://de.wikipedia.org/wiki/Gudenushöhle

https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Johann_Schmidt

 

 

https://www.noen.at/gmuend/wochenende-im-rueckblick-das-war-der-weitraer-bierkirtag-2018-fotos-bierkirtag-104744979

 

Konzeption & Umsetzung: www.der-Rudi.eu